Freitag, 28. Mai 2010

一 (ichi), 二 (ni), 三 (san), 四 (yon), 五 (go) Beobachtungen:

1. japaner scheinen alle ein klapphandy zu besitzen. sicherlich liegt es an dem sehr großen display, auf dem man während der u-bahnfahrt sms schreiben, spiele spielen, filme gucken oder zeitung lesen kann. in tokyo telefoniert so gut wie niemand in der u-bahn und wenn, dann nur peinlich berührt und sehr leise hinter vorgehaltener hand. dafür klappen aber alle sofort ihr handy auf, sobald sie die u-bahn betreten und starren hinein.


2. u-bahnwagons und bahnsteige und überhaupt alles in tokyo ist unglaublich sauber. es gibt keine schmierereien oder verkratzte fensterscheiben, keinen herumliegenden müll auf der straße (obwohl es in tokyo so gut wie keine mülleimer zu geben scheint), keine heruntergerissenen poster, keine ausgespuckten und festgetretenen kaugummies auf dem boden, keine hundekacke auf dem gehweg. warum schaffen das 34.471.652 menschen in tokyo? und warum bitte schön schaffen wir das nicht? das kann doch nicht so schwer sein!


3. das verbeugen der japaner ist eine sehr nette angelegenheit, wie ich finde, und auch ich verbeuge mich mitlerweile, wenn sich wegen mir jemand verbeugt, und sage dabei tausend mal danke. bestimmt erwische ich nie den richtigen verbeugungswikel, aber meine bemühungen werden höflich und freudig zur kenntnis genommen. bisher ist es mir allerdings nicht gelungen, eine wirkliche regel herauszufinden, wann man mit dem verbeugen wieder aufhört, denn ich habe schon oft japaner beobachtet, die sich schon verabschiedet hatten, aber immer wieder anfingen sich zu verbeugen – nacheinander. vielleicht will jeder der letzte sein, der sich vor dem anderen verbeugt hat?!


4. tokyo ist eine unglaublich volle stadt. es wuseln menschen überall herum. aber ich muss sagen, dass mir diese fülle nicht unangenehm ist, da jeder mensch, der hier lebt, eine kleine private unsichtbare schutzblase um sich herum zu haben scheint. einen respek-radius, wie ich ihn nenne, der von allen eingehalten wird. so ist auch das übelste gedränge trotzdem auszuhalten, weil einem die menschen hinter oder vor einem nie unangenehm auf die pelle rücken. das habe ich in anderen ländern schon ganz anders erfahren. 


5. japaner scheinen alle chronisch überarbeitet zu sein. denn alle businessmänner schlafen sofort ein wenn sie in der ubahn sitzen. sie schlafen tief und fest. manchmal schläft die ganze reihe, die mir gegenübersitzt. und das komische ist, sie scheinen immer im richtigen moment wach zu werden, wenn sie aussteigen müssen. vielleicht ist es aber auch nur der berühmte power-nap, der nach 6 oder 10 oder 12 minuten vorbei ist, genau dann, wenn auch der richtige bahnhof erreicht ist. timing ist alles, würde ich sagen. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen